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Australien - Wir sind zurück
(26.03. - 29.03.18)

Cathrin Und Thomas
Unterwegs
Tierwelt
Sonne und Meer
Dies und das
Unterkünfte

Quelle: google/maps

Wir freuen uns riesig, wieder in Australien zu sein. Durch unseren ersten Besuch hier, dürfte uns so manches bereits vertraut sein.

Um 16:25 Uhr geht unser Flug von Auckland nach Brisbane, wo wir Dank Zeitverschiebung bereits um 17:30 Uhr landen. Der erste Eindruck ist subtropische Hitze, obwohl die Sonne von einer dicken Wolkendecke verdeckt wird. Endlich nicht mehr frieren, ist mein erster Gedanke.
Bis wir mit unserem Gepäck die Kontrollen passiert haben, ist es 18:30 Uhr und dunkel!!!
Was ist denn das? In Neuseeland war es noch bis nach 20:00 Uhr hell.

Wir nehmen ein Taxi und fahren mit Sack und Pack zum Hotel. Es liegt im Stadtteil Fortitude Valley, heißt „Amelia Hotel“ und wird von einer sehr netten Frau geführt. Eine wirklich sehr empfehlenswerte Adresse.

Der Empfang ist ausgesprochen herzlich, ihr Sohn trägt uns die Rucksäcke in unserer Zimmer und wir bekommen einen Stadtplan vom PC in Farbe ausgedruckt an die Hand.
Neben der Rezeption gibt es auch noch ein hübsches Café mit kleinen Snacks. Eine liebevoll gestaltete, gemütliche Sitzecke und mehrere kleine Tische komplettieren den Raum.

Unser Zimmer Nr.17 befindet sich im ersten Stock und ist sehr schön. Nach einer erfrischenden Dusche lockt uns der warme Abend noch einmal hinaus.

Die Hauptstadt Queenslands Brisbane befindet sich zwischen den Surfstränden der Gold Coast und Sunshine Coast.
Eine Stadtbesichtigung haben wir nicht eingeplant aber ein Abendspaziergang zur „Story Bridge“ ist schon noch drin.

Wir laufen durch zwei hell erleuchtete Fußgängerzonen die noch gut besucht sind. Auffällig sind allerdings relativ viele alkoholisierte Jugendliche und einige Menschen, die offensichtlich auf der Straße schlafen!

Die „Story Bridge“ wird jede Nacht mit einer andere Farbe erleuchtet. An diesem Abend erstrahlt sie in lila.

Der Rückweg zum Hotel führt uns durch Chinatown, eine Besonderheit, die es auch in jeder Großstadt dieser Welt zu geben scheint.

Als wir dann müde in unser Bett fallen, machen wir noch eine Entdeckung. An der Zimmerdecke schimmern verschiedene, unterschiedlich große Kreise. Es könnten Planen sein aber irgendwas stimmt noch nicht? Dann entdecke ich einen zweiten Schalter an der Wand und zaubere damit einen traumhaft schönen Sternenhimmel über unser Bett! Völlig fasziniert träume ich noch eine Weile von der unendlichen Weite des Universums…

Gut bewacht von unserem Sternenhimmel schlafen wir in dieser Nacht besonders gut.
Ein sehr schöner Einstieg in unser zweites Australien Abenteuer.

Bei Apollo in Brisbane wartet bereits das nächste Fahrzeug auf uns. Diesmal ist es ein Modell von Mercedes mit einem externen Aufsatz zum Schlafen. Er ist für vier Personen zugelassen, zwei von ihnen könnten in dieser ausfahrbaren Kabine übernachten.

Cathrin ist sehr skeptisch, ob das funktionieren wird. Dieser sogenannte CamperVan ist um einiges kleiner als der erste und man kann in ihm nicht stehen! Es gibt auch keine Sitzmöglichkeit außer den Sitzen zum Fahren und Mitfahren!
Der Kühlschrank ist eine Kühlbox und einen Stromanschluss hat das Fahrzeug nicht.

Das haben wir natürlich alles vorher gewusst, schließlich haben wir ihn ja gebucht. Bei sommerlichen Temperaturen und trockenem Wetter ist es bestimmt eine nutzbare Variante für den kleinen Geldbeutel.

Wir haben bereits alle Übernachtungen in Hotels oder Pensionen stornierbar gebucht, denn ursprünglich wollten wir nur einen normalen PKW mieten. Mit diesem CamperVan sind wir also relativ frei in unserer Entscheidung. Entweder schlafen wir im Auto oder im Hotel.

Auch in dieser Filiale von Apollo überzeugt uns der Service nicht. Die Einführung für das Fahrzeug wird von einer jungen Frau gemacht, die offensichtlich keine Kenntnisse über das Auto hat. Sie konnte die simpelsten Fragen nicht beantworten und musste ihren Kollegen herbei rufen.

Ziemlich desillusioniert starten wir unsere Jungfernfahrt. Thomas braucht einige Zeit, um sich an einige andere Details zu gewöhnen. So ist bei diesem Fahrzeug der Blinker wieder links, dafür ist der Automatik Hebel am Lenkrad untergebracht, nicht in der Mittelkonsole! Verfluchte Individualisierung!

Als nächstes brauchen wir Lebensmittel und einige andere Kleinigkeiten sowie eine neue SIM Karte. Nach unseren Recherchen soll die Aldi SIM sehr gut und günstig sein. Sie nutzt das Vodafone Netz, welches in Australien die beste Netzabdeckung hat.

Die Karte zu besorgen ist nicht schwer, sie dann freizuschalten aber schon! Das ist entweder über das Internet oder durch einen Anruf einer Service Nummer möglich.

Nun nutze mal das Internet, wenn du noch keinen Zugang hast. Dafür brauchen wir ja die SIM Karte. Diese Option ist also für uns nicht nutzbar.
Die telefonische Anmeldung ist nicht so einfach für jemanden, der nicht besonders gut Englisch spricht und die Stimme am andere Ende so überhaupt keine Rücksicht darauf nimmt.

Doch uns kommt ein rettender Engel zu Hilfe. In der Shopping Mall stehen zwei junge Menschen und verkaufen alle möglichen Dienstleistungen. Glücklicherweise war ich bereits mit der Frau ins Gespräch gekommen, während Thomas mit dem Anruf beschäftigt ist. Sie kommt aus Frankreich und jobbt momentan in Brisbane.

Als Thomas mit dem Callcenter nicht weiter kommt, weil man eine Adresse in Australien angeben muss, die wir in dem Handy abgespeichert haben, mit welchem er gerade telefoniert, bekommen wir Hilfe von dem Kollegen der Französin. Er kommt nämlich aus dem Saarland und übernimmt spontan die weitere Kommunikation mit dem Callcenter. Als Adresse gibt er einfach seine eigene an. Auch alle Pins, Passwörter und Codes notiert er für uns. Australische Problemlösung, schnell und unkompliziert! Willkommen in Australien!

Nun kann es endlich los gehen! Wir möchten Queensland, den australischen Bundesstaat im Nordosten des Landes näher kennenzulernen. „The Sunshine State“, wie er genannt wird, hat eine fast 7.000 km lange Küste. Im Meer vor der Küste liegt das Great Barrier Reef, das größte Korallenriffsystem der Erde!

Selbstverständlich ist auch das ein ersehntes Ziel auf unserer Reise. Also wollen wir mal damit beginnen, uns diesem fernen Ziel ein Stückchen anzunähern. So verlassen wir Brisbane Richtung Norden und kommen bis Bribie Island.

Hier erfahren wir gleich die zweite nette Begegnung am heutigen Tag. In der Tourist-Information von Bribie Island berät uns eine ältere, sehr höfliche Dame. Sie versorgt uns wirklich mit sehr nützlichen Informationen und erzählt ganz nebenbei ihre halbe Lebensgeschichte. Sie kam in den 1950er Jahren nach Australien, um ihren Bruder zu besuchen und verliebte sich hier in einen österreichischen jungen Mann.

Die Insel Bribie, nördlich von Brisbane gelegen, hat zwei Campingplätze. Wir entscheiden uns für den auf der dem Meer zugewandten Seite und probieren in dieser Nacht das Schlafen im neuen CamperVan. Wir wollen unbedingt wissen, ob uns der zum Übernachten taugt oder nicht.

 

Im Dunkeln krabbeln wir in unser Lager, welches wir zuvor gebaut haben. Das war gar nicht so einfach, denn zuerst mussten wir die Rücksitze runter klappen und darauf ein Brett fixieren. Auf dieses kommt dann eine zusammenklappbare Matratze und zum Schluss das Bettzeug.

Okay, liegen kann man hier schon aber werden wir auch schlafen können? Wir liegen mit den Köpfen zur Mitte, damit uns auch ein bisschen Frischluft durch die geöffneten Fenster vorn erreichen kann. Nach 10 Minuten schnarcht Thomas neben mir. Na prima, was mache ich nur falsch, das ich nach einer Stunde immer noch nicht einschlafen kann?

Irgendwann muss es mir dann doch gelungen sein, denn um halb zwei in der Nacht weckt mich der Regen. Ein klopfen und prasseln auf dem Autodach, so unmittelbar über mir… Thomas versucht mit abenteuerlichen Verrenkungen nach vorne auf den Fahrersitz zu gelangen. Der Regen läuft durch die Fenster ins Auto und auf dem Sitz liegt der Laptop! Nachdem das geschafft war, beschlagen die Scheiben in Kürze und es wird unerträglich heiß. Ich brauche wieder lange zum Einschlafen und am Morgen fühle ich mich wie gerädert.

Die nächste Frage ist, wie komme ich jetzt mit den Füßen zuerst aus dieser Sardinienbüchse wieder heraus? Eine Horrorvorstellung, das ganze heute Abend wieder tun zu müssen! Das kommt überhaupt nicht in Frage!

Zum Glück sieht auch Thomas ein, daß dieses Auto ohne ordentliche Belüftungsmöglichkeit für Übernachtungen bei Regen nicht taugt. Mit großer Erleichterung einigen wir uns darauf, die Hotel/Motel Variante zu favorisieren und das Auto als normalen PKW zu nutzen.

Beim Frühstück genießen wir die Wärme der Morgenluft und unseren Kaffee. Auch die vertrauten Geräusche, der uns umgebenden Vögel tragen zu einem gelungenen Start in den neuen Tag bei.

Es ist nicht mehr so weit bis zum Glass House Mountains NP, unserem heutigen Ziel.
Die pittoresken Glass House Mountains erheben sich völlig unerwartet aus der flachen Küstenebene der Sunshine Coast und verleihen ihr damit ein sehr wundersames Aussehen. Die Mountains bestehen aus 12 skurrilen, eigenwillig aussehenden Vulkanbergen.

Ihren Namen, „Glass House Mountins“, verdanken sie Captain James Cook, den die Gipfel an die Glasschmelzöfen in seiner Heimat Yorkshire erinnerten.

Eine ganz andere Legende erzählen die Jinibara Aboriginal. Sie besagt, dass es sich bei den Bergen der Glass House Mountains um eine Ur-familie 
handelt. „Beerwah“ ist die schwangere Mutter und „Tibrogargan“ der Vater.
Zu ihren Füßen liegt der treue Dingo „Ngungun“. Um die Eltern herum befinden sich ihre Kinder. „Coonowrin“ ist das älteste Kind, dann folgen „Beerburrum“, „Coochin“, „Elimbah“, „Tibberoowuccum“, „Miketeebumulgrai“, „Tunbubudla“ und das jüngste ist uns bekannt als „Wild Horse Mountain“.

Wir schnüren die Wanderschuhe und wandern zum Warmlaufen den Loop um den „Glass House Mountains Lookout“ herum.
Hier entdecken wir eine Raupenprozession. Unzählige pelzige, etwa 5 cm große Raupen laufen wie aneinander geklebt im Gänsemarsch quer über den Wanderweg. Eine beeindruckende Strategie, denn sie vergrößern damit ihre Erscheinung und sehen beim flüchtigen Hinschauen aus, wie ein herumliegender Zweig. Gänzlich uninteressant für eventuelle Fressfeinde, sehr beeindruckend!

Anschließend wandern wir den
„Trachyte walking circuit“ von 6 km Länge. Er geleitet uns durch lichtdurchfluteten Eukalyptuswald. Vom „Jack Ferris Lookout“ lassen wir uns vom atemberaubenden Ausblick verzaubern und stellen uns die Ur-Familie der Aboriginal vor!

Im letzten Drittel des Weges kommen wir ganz dicht an den „Tibrogargan“, den Vater der Ur-Familie heran.

Den Nachmittag verbringen wir bereits in unserer Unterkunft, in „Jen’s Getaway“ im Ort Glass House Mountains. Jenny vermietet frei separate schicke Zimmer und teilt ihne moderne Küche, den offenen Wohnbereich sowie zwei Bäder mit ihren Gästen. Auch eine geräumige, überdachte Terrasse steht allen zur Verfügung. Wir fühlen uns sofort wohl und gut aufgenommen, bekommen wertvolle Tipps für unsere morgige Tour.

Das Kochen hier macht hier besonderen Spaß und die Nacht, wieder in einem richtigen Bett wird für uns zum Genuss.

Gut erholt starten wir am nächsten Tag eine kleine Gipfelwanderung auf den „Mount Ngungun“, der Dingo aus der Aboriginal-Legende. Vom leichten Nieselregen begleitet steigen wir nach oben. Dichter Eukalyptuswald säumt den teils mit felsigen Stufen bereiteten Weg. Auf halber Strecke gibt es eine relativ schwer zugängliche Höhle zu entdecken.

Kurz bevor wir den Gipfel erreichen, regnet es stärker und wir suchen Schutz unter einem Felsübergang.
Leider ist die Sicht heute nicht so berauschend, immer mal wieder gibt der Nebel aber die Sicht auf einen der bizarren Vulkankegel für kurze Zeit frei.

Am Nachmittag wird das Wetter zeitweise besser und wir wandern erneut, diesmal aber durch dichten Regenwald. Diese Vielfalt der Landschaft auf engstem Raum, beeindruckt uns immer wieder aufs neue!

Interessante Informationen über Flora und Fauna dieser Region bietet das Informationszentrum des „Mary Cairncross Scenic Reserve“.

Der 1,7 km lange „Rainforest walking Track“ führt uns schnell hinein in wirklich dichten, schier undurchdringlich erscheinenden Regenwald. Gewaltige Bäume von mehr als 30 m Höhe, baumdicke Lianen und Palmen von 15-20 m Länge beeindrucken uns gewaltig.

Aber wir beobachten auch zahlreiche Vögel, ein kleines Zwergkänguru (Parma Wallaby) und sehen Fluglöwen bei ihrem Tagschlaf hoch oben in den Baumwipfeln.

 

An diesem Abend können wir sagen, wir sind wieder angekommen in „unserem Australien“!

An dieser Stelle wollen wir euch allen danken, dass ihr uns die Treue haltet und mit Interesse unsere Reise begleitet! Wir freuen uns darüber sehr und schließen euch in unsere Gedanken mit ein.

Ostern steht bevor… Bis später!

 

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