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Ostern in Australien
(30.03 - 02.04.2018)

Cathrin Und Thomas
Unterwegs
Tierwelt
Sonne und Meer
Dies und das
Unterkünfte

Quelle: google/maps

Ostern in Australien

Heute ist Karfreitag und wir setzen unsere Reise fort. Bevor wir allerdings wieder zur Küste weiter fahren, möchten wir noch einmal in den Regenwald eintauchen. Auf der Strecke liegt eine gute Gelegenheit dafür, der „Mapleton Falls NP“.

Der Regenwald hier ist sehr feucht. Wir hören viele Vögel, einige wenige von ihnen, können wir auch erspähen. Der Baumbestand erscheint uns sehr alt zu sein, es gibt viele Baumriesen und auffällig hohe Palmen.

Anschließend genießen wir noch von einer Aussichtsplattform den Blick von oben auf den Wasserfall des Mapleton River.

 

Nach dieser beeindruckenden kleinen Wanderung fahren wir sehr zufrieden mit dem Erlebten weiter. Unser Ziel heute ist Noosa, die bekannteste und schönste Stadt an der Sunshine Coast.

Am nördlichen Ende des Sunshine Beach stellen wir unser Auto ab, packen die Brotzeit ein und starten zu einer Küstenwanderung. Am Parkplatz treffen wir ein junges Paar aus Österreich und tauschen Urlaubserfahrungen aus.

Der Weg beginnt am Sunshine Beach und führt zuerst zur „Alexandria Bay“. Hier gibt es eine Stärkung in Form eines Picknicks.

Anschließend steigen wir die Steilküste hinauf und folgen der Küstenlinie ein Stück auf dem „Costral Track“ bis „Hell’s Gates“. Das ist eine schwarze Felswand, die steil und mächtig aus dem Meer herausragt. Der Ort sieht bereits düster und furchteinflößend aus aber erst durch die tosende Brandung, die in der Tiefe gegen diese Felswand donnert, wird der Eindruck vollkommen. Hinzu kommt ein schrecklicher Wind, der uns um die Ohren pfeift und zu unterstreichen scheint, das hier sei das Tor zur Hölle!

Der Felsen von Hell’s Gates ist gleichzeitig die Spitze einer Landzunge. Hier schlagen die Wellen von zwei Seiten gegen den Fels. Ein beeindruckendes Naturspektakel wird hier geboten!

Etwas weiter auf dem Weg kommen wir zur „Picknick Bay“ und beobachten einige Surfer.

Als wir am Nachmittag unser Familienzimmer im „Noosa Flashpackers“ beziehen, neigt sich ein erlebnisreicher, aktiver Tag seinem Ende zu. Wir relaxen am Pool, lesen und kochen uns ein leckeres Abendessen.

Das Osterwochenende ist auch in Australien ein beliebtes Ausflugswochenende. Deshalb starten wir am folgenden Tag bereits 8:00 Uhr, um vor dem großen Ansturm am Main Beach zu sein. Aber weit gefehlt, die Parkplätze sind alle bereits belegt und der Strand sehr gut besucht. Die Australier sind wirkliche Frühaufsteher und wir froh, dass wir nicht noch später dran sind.

Der Main Beach, der Strand von Noosa Heads, lädt zum Flanieren, Schauen und natürlich zum Baden ein. Er wird gesäumt von Hotels, Resorts, Cafes und Restaurants hat aber auch zahlreiche Bänke und Areale, die einfach so zum Verweilen einladen.

Der Sand ist sehr fein und sauber, so dass wir sofort ins Wasser gehen. Die Wellen allerdings sind heute extrem hoch, etwa 2,5 – 3 m! Thomas hat viel Spaß beim Gleiten auf den Wellen, für mich sind sie zu hoch, ich bleibe nicht lange im Wasser.

Nach dem Mittagessen in einem Türkischen Imbiss fahren wir die Küste Richtung Norden bis nach Tin Can Bay weiter. Hier beziehen wir im „Tin Can Bay’s Sleep Lagoon Motel“ ein sehr schönes Cabin.

Nach dem Kaffetrinken spazieren wir zum Strand, wo ein buntes Familienfest das Osterwochenende einleitet. Bevor wir aber dort den Abend ausklingen lassen, laufen wir noch die Promenade bis zur Lee Fishing Company und beobachten ein paar Angler. Auf dem Rückweg laufen wir durch’s Watt und sehen hunderte von kleinen Krebsen mit blauen Körpern sowie verschiedene Wattvögel.

Diese drei Papageien mit weißen Köpfen, rosa Bauch und Nacken und grauem Rücken, sehen wir hier zum ersten Mal.

Inzwischen dämmert es bereits und wir werden Zeugen eines weiteren Phänomens. Unzählige, bunte Papageien sammeln sich auf den Bäumen beim Festplatz und krakehlen um die Wette.

Ich liege auf der Wiese vor der Bühne, auf der eine Band eigentlich ganz gute Blusmusik darbietet und beobachte das Schauspiel. Die Papageien sitzen eine Weile in den Bäumen und irgendwann fliegen sie alle auf einmal, wie auf Kommando los, ziehen ein paar Kreise und setzen sich wieder nieder. Dabei machen sie einen Lärm, gegen den die Band keine Chance hat!

Mit Einbruch der Dunkelheit tritt wieder Ruhe ein, da haben die Musiker aber schon aufgegeben…

Am „German Sausage“ Stand genießen wir eine richtige deutsche Bratwurst im Brötchen (das ist allerdings eher amerikanisch weich) mit Sauerkraut, viel Zwiebel und natürlich deutschem Senf. Wirklich sehr lecker und direkt von einem deutschen Metzger, wie uns die Frau am Stand in fließendem Deutsch erklärt. Wer hätte das gedacht?

In der Nacht gibt es dann noch ein beeindruckendes Feuerwerk, wie wir es lange nicht mehr gesehen haben! Thomas lag bereits im Bett und kam vom Lärm der Feuerwerkskörper angelockt neugierig auf die Straße gelaufen…!

In Tin Can Bay gibt es eine einzigartige Möglichkeit, Delfinen sehr nahe zu kommen, ohne die Tiere unnötig zu stressen.
Ein Team von zahlreichen freiwilligen Naturschützern hat hier ein Projekt ins Leben gerufen und kümmert sich um vier vom Leben gezeichnete Delfine. Diese wurden von Haien verletzt und gerettet. Nach ihrer Genesung wurden sie wieder in die Freiheit entlassen. Doch wie zum Dank, kamen sie jeden Tag wieder in die Bucht zurück.

Diesem Umstand verdanken wir unser heutiges ganz besonderes Ostersonntags-Naturerlebnis. Wir füttern die Delfine mit einem Fisch! Aber nicht ohne fachkundige Aufsicht und unter strengen Hygieneregeln. Außerdem erfahren wir viele sehr interessante Dinge über diese intelligenten Meeresbewohner.

Täglich bekommen die Delfine drei Kilogramm Fisch während einer öffentlicen Fütterung zum „Frühstück“. Der Tagesbedarf liegt bei 15 bis 18 kg Fisch pro Tag, so dass nicht die Gefahr besteht, sie könnten ihre Selbstversorgung verlernen.

Was für ein ergreifendes Gefühl, wenn der Delfin sich den Fisch aus meiner Hand selber holt und verzehrt! Nur ein kurzer Moment der Begegnung wird für mich zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Später fahren wir zu „Rainbow Beach“ wo Thomas begeistert in die hohen Wellen taucht.

Unser heutiges Ziel ist das Wasserparadies Hervey Bay, etwa 300 km nördlich von Brisbane. Hier leihen wir uns gleich nach unserer Ankunft zwei Fahrräder aus.

Die 14 Kilometer lange Esplanade, ein Wander- und Radweg, führt am Ufer entlang und ermöglicht uns eine gemütliche Erkundung der Umgebung.

Die Australier verstehen es wirklich, ihren öffentlichen Raum sehr schön zu gestalten. Es gibt fast in jedem Ort einen Platz der zum gemeinsamen Verweilen einlädt. Hier gibt es Picknicktische und -bänke, mehrere Grillplätze, einen Spielplatz und Fitnessgeräte im Freien. Dazu kommen Toiletten, in Strandnähe auch Duschen sowie Umkleidekabinen. Außerdem sind diese öffentlichen Plätze immer wunderschön bepflanzt und meist auch überdacht. Manchmal gibt es auch einen Teich mit Seerosen und kleinen Brücken.

Hier in Hervey Bay am 14 km langen Strand, gibt es in jedem Stadtteil solch eine hübsche Parkanlage und dazwischen liegen Campingplätze, Sportanlagen, Tennisplätze und Möglichkeiten für verschiedene Wassersportaktivitäten.

Der Umkehrpunkt unserer kleinen Fahrradtour ist der 880 Meter lange Holzpier im Stadtteil Urangan. Wir schließen die Räder an und laufen bis zum Ende des Piers.

Zahlreiche Angler versuchen hier einen guten Fang an die Angel zu bekommen, jedoch ihre Eimer sind meist leer. Aber das scheint niemand zu stören, angeln ist in Australien ein Sport für die ganze Familie! Und hier in Queensland braucht man zum Fischen im Meer auch keinen Angelschein.

Einen Seevogel können wir beim Jagen beobachten, ein interessantes Unterfangen. Erst fliegt er im Kreis über das Wasser, dann gleitet er am Rand des Piers viele Meter entlang durch die Lüfte, um an einer geeigneten Stelle im Sturzflug senkrecht ins Meer zu tauchen. Dabei geht er bestimmt einen guten halben Meter unter die Wasseroberfläche und muss mit kräftigen Flügelschlägen seine Masse zum Flug wieder in die Luft bringen! Eine schwer verdiente Mahlzeit denken wir uns, zumal wir nicht sehen, dass irgendein Anlauf mal erfolgreich wäre.

 

Am Ostermontag, der in diesem Jahr auch gleichzeitig Cathrin’s Geburtstag ist, unternehmen wir eine geführte Tagestour zu Fraser Island.

Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt. Ihr gesamtes Ökosystem ist auf Sand aufgebaut. Dieser Sand wurde über die letzten zwei Millionen Jahre von Wind und Wellen aus der mehrere Hundert Kilometer südlich gelegenen Coffs Harbour Region an die Küste zwischen der Gold Coast und Hervey Bay getragen.

Die 123 Kilometer lange und bis zu 25 Kilometer breite Insel ist seit 1992 als UNESCO-Welterbe geschützt. Neben Dünen- und Küstenheidelandschaften, gibt es auch über 100 Süßwasserseen und sogar subtropische Regenwälder. Das ist etwas ganz besonderes, denn nur an zwei Stellen auf der Welt, wächst Regenwald direkt auf Sand – auf Fraser Island und in der Cooloola Recreation Area, beide gehören zum Great Sandy Nationalpark.

Aus dem großen Angebot an Touren nach Fraser Island, haben wir „Tasman Venture“ ausgewählt. Mit einem schicken, modernen Motorschiff soll es zum Abenteuer mit vielen Aktivitäten losgehen.

Dafür heißt es heute zeitig aufstehen, denn um 7:20 Uhr holt der Shuttle uns vor dem Hotel ab. Hier lernen wir Christina und Joe aus der Nähe von München kennen und kommen sofort gut ins Gespräch. Ein zweites Ehepaar aus der Nähe von Hannover gesellt sich auf dem Schiff zu uns. Zu sechst nehmen wir am Oberdeck, direkt vor der Kapitänskabine auf der Bank Platz und unterhalten uns während der Fahrt zur Insel.

Nach einiger Zeit überrascht uns ein subtropischer Regenguss und der Kapitän winkt uns alle zu sich in die Kabine hinein. Auf einer gepolsterten bequemen Sitzbank lassen wir uns gemeinsam nieder. Wir sind begeistert von der Freundlichkeit des Schiffsführers, denn im Unterdeck, wo die anderen Fahrgäste alle sitzen, hätte es genügend trockene Sitzplätze auch für uns gegeben.

Also reisen wir Firstklasse weiter und genießen dieses Privileg dankbar.

Bis zu unserem Schnorchelstopp hört der Regen glücklicherweise wieder auf. Wir schlüpfen in die smarten „Stingeranzüge“, die uns vor den Quallen hier schützen sollen, ziehen die Taucherbrille auf und nehmen den Schnorchel iñ den Mund. Und dann geht es los, unser erster Schnorchelgang in Australien! Wir erfreuen uns an den zahlreichen Fischen, die um uns herum schwimmen auch wenn sie nicht sehr spektakulär bunt sind.

 

Hinterher tauschen wir uns natürlich über das Gesehene aus, bevor es schon zur zweiten Wassersportaktivität geht. Wir ankern einige hundert Meter vor dem Ufer. Gespannt beobachten wir vom Schiff aus, wie die Kajaks ins Wasser und mit einem Amphibienfahrzeug dann zur Insel gebracht werden.

Anschließend sind wir an der Reihe. Das amphibische Wasserfahrzeug „SeaLegs“ ermöglicht es uns, von Boot bis zum Strand zu gelangen, ohne dass unsere Füße nass werden! Wir betreten also zum ersten Mal Fraser Island und sind beeindruckt vom feinen goldenen Sand. Nicht nur der Strand besteht hier aus Sand, sondern auch die bizarre Steilküste mit ihren unterschiedlichen farblichen Zeichnungen besteht nur aus Sand, nicht aus Gestein.

In einer kleinen Gruppe von Kajaks befahren wir vom Delta ausgehend einen Flusslauf. Hier wachsen Mangroven und unsere Guide erklärt viel Interessantes über dieses spezielle Ökosystem. Die Besonderheit, dass hier Süß- und Salzwasser zusammen treffen, führt zu einer einzigartigen Flora und Fauna.

Anschließend geht es zur Stärkung wieder auf das Schiff, wo die Crow bereits ein abwechslungsreiches Mittagsbuffet hergezaubert hat. Mit gutem Appetit genießen wir unser Mahl, bevor das nächste Abenteuer bereits auf uns wartet!

Beim Tubing sitzen wir zu zweit auf einem schlauchbootähnlichen Teil, welches mit einer langen Leine an einem kleinen Motorboot befestigt wird. Und dann geht’s los, im Schlepptau des Motorbootes, welches in irren Schlangenlinien und mit einer rasanten Geschwindigkeit über die Meeresoberfläche düst!

Jetzt hilft nur noch gut festhalten und Spaß haben! Und den haben wir tatsächlich! Lachend und kreischend werden wir von einer Seite auf die andere geschleudert über die Wellen des Motorbootes gejagt und in den Kurven so richtig nass gespritzt! Es ist ein Riesen-Gaudi, absolut geil!

Nach einer zweiten Kajak Fahrt erklimmen wir noch eine hohe Sanddüne direkt hinter dem Strand. Der Aufstieg ist schweißtreibend, lohnt sich aber total, denn die Aussicht ist grandios.

Auf der einen Seite liegt vor uns das Meer, auf der anderen Seite schweift unser Blick über dichten Regenwald, der hier wie bereits erwähnt, nur auf Sand wächst!

Während der Rückfahrt tauschen wir Eindrücke und unsere Handynummern aus und verschicken die ersten Fotos.

Glücklich und sehr zufrieden, genießen wir im Hotel unseren verspäteten Nachmittagskaffee. Nun ist auch Zeit für mich, die telefonischen Glückwünsche von Anna und Richard in Empfang zu nehmen, denn jetzt ist in Deutschland erst der Morgen angebrochen.

An dieser Stelle möchte ich euch allen für eure zahlreichen Glückwünsche zu meinem Geburtstag danken! Ich freue mich sehr darüber und hoffe euch nach unserer Reise alle gesund wieder zu treffen.

Herzliche Grüße aus Hervey Bay von euren Weltenbummlern Thomas & Cathrin

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