38-Beitrag-Auszeit


Im Hochland von Bali
26.05. - 29.05.2018

Cathrin Und Thomas
Unterwegs
Tierwelt
Sonne und Meer
Dies und das
Unterkünfte

Quelle: google/maps

Am Morgen verlassen wir Nusa Penida wieder mit einer Fähre. Sie fährt hier nicht nach einem Fahrplan oder einer vorgegebenen Route, sondern scheinbar ziemlich willkürlich. Wir zahlen 60 000 Rupien, das sind 3,60 € pro Person.

Während der Überfahrt schaue ich mir die Fähre mal etwas genauer an. Ohne Worte, …

Irgendwann bemerken wir, dass es nicht weiter geht aber wir auch noch nicht am Ziel sind. Das Schiff steht vor der Hafeneinfahrt. Mehrere riesige Frachtschiffe kommen uns entgegen und nach 15 Minuten Wartezeit, nehmen wir endlich wieder Fahrt auf, fahren aber nicht in den Hafen ein, sondern weiter an der Küste entlang.

Wir können das Unterfangen nicht deuten, kommen aber am Ende in einem balinesischen Hafen an und setzen unsere Reise mit einem frei verhandelten Taxi fort.

Auf Bali ist es vollkommen üblich, weitere Strecken mit einem Taxi zurück zu legen. Überall bieten die Taxifahrer ihre Dienste an. Dafür haben sie oft Listen mit ihren Preisen für bestimmte Fahrtstrecken zur Hand. Auf dieser Basis wird dann verhandelt, bis man sich einigt oder auch nicht. Wir zahlen 275 000 IDR ( 16,60 € ) für eine gute Stunde Fahrt. Unterwegs wechseln sich, für uns überraschend, die Fahrer ab. Während der erste noch ein bisschen Englisch sprechen konnte, ist der zweite Fahrer dazu nicht in der Lage. Aber er bringt uns sicher ans Ziel und das ist die Hauptsache.

„Desak Putu Putra Hidden“ heißt das süße kleine Hotel, dessen Zugang , ein schmaler ca. 100 Meter langer Weg zwischen zwei Häusermauern von der Straße kaum erkennbar ist. Und plötzlich steht man im grünen Paradies, einem tropischen Garten mit Swimmingpool, Sonnenliegen und fünf kleinen bungalowartigen Hotelzimmern.

Nach dem Mittagessen in einem veganen Restaurant stürzen wir uns in das bunte Treiben der Stadt. Zuerst erschließt sie sich uns nur schwer. Das kulturelle Zentrum Balis ist auf den ersten Blick nicht gleich erkennbar. Ubud erlebt seit etlichen Jahren einen touristischen Boom. An den Hauptstraßen reihen sich die Shops, Souvenirstände, Wechselstuben, Ticketagenturen, Auto- und Motorrollerverleiher sowie Kunsthandwerksläden dicht aneinander. Quirlig und laut präsentiert sich Ubud mit einer kommerziellen Fassade.

Wir nutzen die riesige Auswahl und finden einige schöne Geschenke für unsere Kinder und uns als Erinnerung.
Ziemlich fußmüde und überhitzt kommen wir am späten Nachmittag zurück ins Hotel und kühlen im Pool unsere Betriebstemperatur wieder herunter.

Nach Einbruch der Dämmerung machen wir uns erneut auf den Weg, nun wollen wir das Nachtleben Ubuds erleben. In einer ruhigen Seitengasse finden wir ein gemütliches Restaurant, in dem wir sehr gutes Abendessen bekommen. Von unseren Plätzen auf der Terrasse, können wir nebenbei wunderbar im gegenüberliegenden Geschäft die Kundschaft beobachten, was sehr unterhaltsam ist.

In einer hippen Lokation, der „CP Lounge“, lockt uns die Reggae Live-Musik an. Wir verbringen einen wunderschönen Abend unter freiem Himmel, zusammen mit zahlreichen jungen gut gelaunten Menschen und genießen das Leben. Besonders lecker schmecken hier der Cocktail und das kalte Bier.

Bald gesellen sich zwei Amerikanerinnen aus Kalifornien an unseren Tisch, die gut drauf sind, so dass es sehr lustig wurde.

An unserem zweiten Tag in Ubud machen wir uns auf die Suche nach dem kulturellen Leben. Bereits am Straßenrand erkennen wir, dass hier etwas besonderes im Gange ist. Zahlreiche festlich gekleidete Menschen strömen alle in eine Richtung und sammeln sich zu einer Prozession!

Wir können es noch gar nicht fassen, welches Glück wir hier haben, Zeugen einer hinduistischen Opfergabe zu werden, als es auch schon losgeht. Der Menschenzug setzt sich in Bewegung. Hunderte Gläubige, Frauen in traditionellen balinesischen Gewändern tragen Körbe mit Opfergaben auf ihren Köpfen und Männer tragen Gebetsfahnen.
Auch viele Kinder laufen mit zum Tempel in der Straße Jl. Suweta und die Prozession wird begleitet vom treibenden Rhythmus der traditionellen Instrumente und Glöckchen einer Musikkapelle.

Thomas hat das umfassende Glück, in einen Sarong gekleidet, mit in den Tempel einziehen zu dürfen! Er darf die Opferzeremonie beobachten und sogar fotografieren. Beeindruckend!

Interessanterweise kann Cathrin von draußen verfolgen, dass nach der Zeremonie die Frauen ihre Opfergaben wieder aus dem Tempel heraustragen! Das hat folgende Bewandtnis.

Die individuellen Opfergaben jeder Familie, meist aus Reiskuchen und Früchten bestehend, werden zu Hause vorbereitet und wie beobachtet feierlich zum Tempel getragen. Dort werden sie von Priestern in Empfang genommen und den Bhataras (gottgewordene Ahnen) angeboten. Diese nehmen die Essenz (Sari) der ihnen dargebrachten Opfer in Empfang. Anschließend werden die Gläubigen vom Priester mit heiligem Wasser gesegnet. Danach können die Gläubigen ihre nun geweihten Opfergaben wieder mitnehmen und im Kreise der Familie verspeisen.

Nach Heiligtümern muss man in Ubud nicht suchen – einfach durch die Straßen schlendern und die Augen offenhalten. Viele Tempel sind zumindest teilweise für Besucher geöffnet. Es gibt 12 große Tempel in Ubud und nächster Umgebung. Hinzu kommt, dass jede Familie auf Bali einen eigenen Haustempel besitzt. Je reicher die Familie ist, desto prunkvoller und üppiger präsentiert sich ihr Tempel.

Also schlendern wir einfach weiter und nehmen mit, was sich uns so bietet. Erwähnenswert ist zunächst einmal der Ubud Palace, den wir als nächstes besuchen. Hier erhält eine Gruppe von Mädchen auf einer Bühne Tanzunterricht in traditioneller Weise.

 

Der Tempel „Pura Taman Saraswati“ liegt hinter einem wunderschönen Teich mit Lotusblumen und angrenzende befindet sich das zauberhafte kleine „Café Lotos“.

Zum Tempel „Pura Dalem“ wiederum führen einige Stufen hinauf und auch dieser beeindruckt uns durch seine interessante Architektur und Bauweise.
Sehr beeindruckend sind auch die meterlangen Luftwurzeln, die über der Straße von den Bäumen herab hängen.

 

Am Ende des Tages sind wir voller Tempeleindrücke, haben alle Geschenke zusammen und vergnügen uns noch bei einer traditionellen Tanzaufführung, die sich kein Ubudbesucher entgehen lassen sollte.

Unser vorletzter Tag in Zentralbali steht noch einmal im Zeichen der Tempel.
Zu Beginn unseres Halbtagesausfluges besichtigen wir allerdings erst noch die legendären Reisterrassen von Tegalalang.

Der Tempel „Gunung Kawi Sebatu“, unweit der Reisterrassen, ist ein Quellheiligtum zu Ehren der Gottheit. Wisnu.

„Pura Tirta Empul“ ist einer von neun Staatstempeln auf Bali und wurde auch bereits von Angela Merkel besucht. Wir treffen heute aber keine prominenten Gäste, was das Erlebnis aber nicht schmälert. Denn hunderte Gläubige unterziehen sich unter den insgesamt 20 heiligen Quellkrügen einer geistigen und seelischen Reinigung.

„Pura Kunung Kawi“ beherbergt sehr alte (ca. 11. Jh.) und beeindruckende in den Felsen gehauene Schreine, welche als Königsgräber dienten.

 

„Goa Gajah“ wiederum ist ein Heiligtum, welches durch den Schlund einer Dämonenmaske betreten wird.

 

Am Nachmittag lässt sich Thomas noch die Haare schneiden und den Bart stutzen.

 

Unseren letzten Abend in Ubud und auf Bali und zu guter Letzt auch unserer gesamten Auszeit-Reise verbringen wir in einem sehr beliebten Lokal. Die Live-Musik eines Gitarrenkünstlers lockt uns hinein und man holt extra noch einen Tisch und Stühle für uns herbei, damit wir Platz finden. Das Essen ist vorzüglich und unser letztes großes „Bingtang“, so heißt das gängige Bier hier, wird zum besonderen Genuss.

Nun machen wir es kurz und schmerzlos. Uns ist zwar etwas wehmütig ums Herz aber wir lassen keine Traurigkeit aufkommen. Schließlich durften wir fünf lange Monate unserem Fernweh frönen und reisen nun mit einem Koffer voller Erinnerungen wieder nach Hause zurück!

Flug THA 432 von Denpasar nach Bangkok startet um 16:55 Uhr und legt in knapp vier Stunden 2961 km zurück.

Der Flughafen in Bangkok ist wirklich keine Schönheit. Die Wege zu den verschiedenen Terminals sind endlos, es gibt nur wenige Sitzgelegenheiten und wenn man dann auch noch eine Auflagemöglichkeit für Handys und Laptop sucht, wird es schwierig…

Wir starten um 23:45 Uhr mit Flug TG 920 und legen in 11 Flugstunden 9000 km zurück. Der Flug ist wirklich zäh und scheint nicht enden zu wollen. Etwas verspätet landen wir dann gegen 6:17 Uhr endlich auf dem Flughafen in Frankfurt/Main und verpassen um 7 Minuten unseren letzten Flieger auf dieser Reise, nach Nürnberg!

So muss Anna ein zweites Mal zum Flughafen fahren, als wir dann mit der nächsten Maschine, Flug LH 142, um 10:40 Uhr endlich in Nürnberg landen.

Die Weltenbummler sind zurück, gesund, braun gebrannt und um zahlreiche Erfahrungen bereichert!

Danke für euer Interesse und dass ihr uns so treu begleitet habt.
Wir grüßen euch nun aus dem sommerlichen Mittelfranken,
Thomas & Cathrin

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